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Rezension ,,Das Sternbild des Alchemisten"

Worum geht es?

Diebin Leia soll in eine unheimliche Villa eindringen und ganz bestimmte Unterlagen wiederbeschaffen. Zunächst ein Auftrag wie jeder andere. Doch dann findet sie in einem versteckten Raum ein mysteriöses Gemälde aus dem achtzehnten Jahrhundert. Und darauf ist der Hausherr selbst abgebildet, wie sie verstört feststellt, als dieser sie um ein Haar schnappt. Wie ist es möglich, dass er um kein Jahr gealtert ist? Beim Sichten der Beute entdeckt Leia ein uraltes Tagebuch, das Licht ins Dunkel bringen könnte. Es stammt vom Grafen de Saint Germain, ein bekannter Alchemist, der das Geheimnis der ewigen Jugend ergründet haben soll. Leias Neugierde ist geweckt, denn dieses Geheimnis könnte ihr dabei helfen, die Krankheit aufzuhalten, die ihren Körper in naher Zukunft zu zerstören droht. Kurzerhand behält sie das Tagebuch und wird dadurch zur Gejagten. Denn die Sache, in die sie da hineingeraten ist, ist viel bedeutsamer, als sie es sich jemals hätte vorstellen können – und wird nicht nur ihr Können auf die Probe stellen, sondern auch alles, woran sie je geglaubt hat.

 

Mein Eindruck:

Mir hat dieses Buch prinzipiell gut gefallen, auch wenn mir der Einstieg etwas schwerfiel. Auf mich wirkte der Schreibstil zunächst etwas zu sprunghaft und es fiel mir etwas schwer die Figuren auseinander zu halten sowie zu verstehen, worum es eigentlich genau geht. Man kann also behaupten das es direkt ab der 1. Seite mitten hinein ins Geschehen geht und keine Zeit mit langen Erklärungen verschwendet wird. Nach einigen Kapiteln legte sich dieses Gefühl der Verwirrung jedoch und ich konnte völlig in die Story abtauchen. Mich erinnerte das Buch stets an Filme wie ,,Das Vermächtnis der Tempelritter” oder an andere Filme/Bücher aus dem Abenteuergenre, da sehr schnell eine wilde Katz-und-Maus-Jagd durch viele unterschiedliche Länder folgt. Dabei gibt es mehr als eine unerwartete Wendung, die mich völlig überraschen konnte und ich war über die vielen Details sowie den Ideenreichtum der Autorin absolut positiv beeindruckt. Auf mich wirkten die Informationen sehr gut recherchiert und auch wenn ich nicht alles überprüft habe, ergaben die Aussagen in meinen Augen durchaus Sinn und könnten teilweise tatsächlich stimmen, sollte man auf sowas als Leser Wert legen. Es wirkte also nicht völlig aus der Luft gegriffen oder wie reine Fiktion, sondern ich fühlte mich wie auf einer tatsächlichen Schatzsuche, was mir sehr gut gefiel. 

 

Leia ist als Protagonistin sehr angenehm gewesen, da sie ihren Weg geht und sich mit allen Widrigkeiten schnell abfinden oder arrangieren kann, was ihr in mehr als einer Situation das Leben gerettet hat. Ich fand ihre Tätigkeit als Diebin äußerst interessant und hätte sehr gerne noch mehr darüber gelesen, da sie ein außerordentliches Geschick sowie eine Begabung dafür zu besitzen scheint. Ich finde den ,,Robin Hood” Gedanken, welchen die Autorin in ihrem Werk aufgegriffen hat, auf jeden Fall löblich, weswegen mir dieser Aspekt positiv in Erinnerung bleiben wird. Mehr möchte ich euch dazu auch gar nicht verraten. Neben den Actionszenen, dem abenteuerlichen Touch und der krisensicheren Protagonistin greift die Autorin jede Menge kritische Themen auf, die einen durchaus zum Nachdenken anregen. Was würdest du tun, wenn es ein Mittel zur Unsterblichkeit gibt? Würdest du es nutzen? Wer sollte Zugriff auf so eine Macht haben? Diese und viele weitere Fragen gilt es zu beantworten, wobei es in meinen Augen nicht die eine Antwort auf alles gibt, aber das darf gerne jeder Leser selbst beurteilen. Obwohl das Buch über 400 Seiten hat, wurde es in meinen Augen nie langweilig und ich wollte stets wissen, wie es weiter geht, was sicher auch an einem Großteil der Verfolgungsjagd lag, welche gut inszeniert wurde. An Action und brenzligen Situationen mangelt es jedenfalls nicht, sollte diesbezüglich irgendjemand Bedenken haben. 

 

Das Ende war in meinen Augen leider nicht so gelungen, da ich mir von einem Einzelband ein runderes Ende wünschen würde. Es bleibt viel Raum für Interpretationen, wobei ohne die richtigen Informationen der eigenen Fantasie klare Grenzen gesetzt sind. Hier hätte ich mir einfach was anderes vorgestellt/erwartet. Eventuell wäre es besser gewesen aus der Story eine Dilogie zu machen und dafür alle Fragen eindeutig zu beantworten, aber das ist wie vieles Geschmackssache. Ich habe es aber nicht bereut zu diesem Werk gegriffen zu haben und kann es allen Fans von abenteuerlichen Romanen definitiv weiterempfehlen. In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Spaß und ebenso rasante Lesestunden wie ich sie hatte. 

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