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Rezension ,,All die Worte zwischen uns"

Worum geht es?

Worte, so scharf wie Papier: bittersüße Young Adult-Romance für Fans von Rainbow Rowells »Eleanor & Park«

»Lukas hatte im Dunkeln nach meiner Hand gegriffen und ich würde seine nicht loslassen, bis am Ende auch seine Nacht vorüber war.«

 

Sara kann ihren Nachbarn Lukas nicht ausstehen. Seit Jahren liefern sie sich einen erbitterten Streit, indem sie Zettel mit Beleidigungen in ihre Fenster hängen. Dumm nur, dass ihre Eltern gut befreundet sind und die beiden vor ein Ultimatum stellen:  Es dürfen nur noch ernst gemeinte Nettigkeiten ausgetauscht werden, ansonsten müssen beide mit in den gefürchteten Campingurlaub. Zum ersten Mal müssen die beiden sich mit dem Leben des anderen auseinandersetzen. Sara wehrt sich gegen die Gefühle, die dabei in ihr aufkommen ... bis zu jener Nacht, in der sie eine folgenschwere Entdeckung macht und ihr bewusst wird, dass es nicht nur ihr Herz ist, das auf dem Spiel steht. Denn Worte können töten.

 

Mein Eindruck:

Ich muss gestehen das mir der Einstieg ins Buch selbst etwas langwierig vorkam und ich sehr gespannt war was da noch kommt und ob mich die Story doch noch packen kann und genau das ist letztendlich auch passiert. Ich weiß nicht mehr genau, wann der Punkt gekommen ist als mich das Buch völlig abholen konnte, aber spätestens ab der Hälfte konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen und musste das Werk in einem Rutsch beenden, da ich zu jedem Zeitpunkt wissen wollte, wie es weiter geht. Ich bin sehr froh, dass ich an der Geschichte drangeblieben bin, und hier wurde mir wieder einmal bewiesen das sich Hartnäckigkeit auszahlt. Ich verstehe das sich die Autorin bewusst Zeit lässt, um die Hintergründe zu erklären, die Figuren einzuführen und damit erreichen wollte das sich das große Finale noch heftiger als ohnehin anfühlt, aber in meinen Augen hätten ein paar Seiten weniger dem Buch gutgetan, aber das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Ich als Leser brauche keine ausufernden Beschreibungen und auch manche Gedankenkarusselle, die hier gesponnen wurden, nahmen für mich zu viel Raum und Zeit in Anspruch, da ich immer ein Fan davon bin, wenn die Figuren das Problem an der Wurzel packen und direkt miteinander sprechen, aber das ist wie so vieles andere einfach Geschmackssache. Außerdem darf man auch das junge Alter der Protagonisten nicht vergessen (was ich manchmal zu gerne tue) und wie ich damals in ihrer Lebenslage war, hätte ich sicher auch vieles noch nicht gewusst oder mich auch für die eine oder andere Situation geschämt, weswegen ich manche Szenen letztendlich betrachtet doch auch wieder besser verstehen konnte. Hier ist mir einfach aufgefallen, wie wichtig es ist, dass man sich bewusst macht in welchem Genre man liest, da es mir geholfen hat manche härteren Urteile nochmal zu revidieren oder zu überdenken.  

 

Alles in allem hat mir das Buch daher sehr gut gefallen und besonders das große Finale hat mitten in mein Herz getroffen, da es dramatisch, emotionsgeladen sowie herzzerreißend war. Ich finde Enemy-to-Lover Storys immer interessant und ich finde die Autorin hat dieses Thema hier auf sehr eindrucksvolle Weise umgesetzt, weswegen sich Fans dieses Tropes dieses Buch auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Außerdem greift die Autorin viele wichtige Themen auf, die einen auch durchaus im alltäglichen Leben beschäftigen sollten, besonders in Hinblick auf die Sensibilität gegenüber seinen Mitmenschen. Ich bin mir sicher das viele Menschen reden, ohne vorher nachzudenken und dabei auch keinerlei Rücksicht nehmen, ob sie mit ihren Aussagen andere Leute diskriminieren, verletzten oder auf die Füße treten. Ich habe dieses Buch für mich zum Anlass genommen wieder vermehrt auf meine Wortwahl zu achten und genauer hinzusehen, wenn mir etwas in meinem Umfeld komisch vorkommt. Oftmals kann man sich zwar nur selbst helfen, aber eine Rückendeckung zu haben hat bisher in meinen Augen noch niemanden geschadet. Wer also auf ein Werk aus ist das nicht nur oberflächliche Unterhaltung zu bieten hat, sondern auch zum Nachdenken anregen kann, sollte sich dieses auf jeden Fall näher ansehen. In diesem Sinne wünsche ich allen viel Spaß bei dieser gefühlvoll erzählten Story voller Missverständnisse, Vorurteile, verletzender Worte und Erkenntnisse, welche besser zu spät als nie kommen.  

 

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