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Rezension ,,Matt the Cat - Wie sich ein kleiner Kater in einen Tiger verliebte"

Worum geht es?

Über den Dächern von Charlestown erstreckt sich für Matt eine Welt voller Mysterien und Rätsel. Er, ein Gestaltwandler der ganz besonderen Art, hüpft so gut wie jede Nacht als schwarze Katze durch die kleine Stadt und genießt die unendliche Freiheit, die seine tierische Form mit sich bringt - vor allem, weil sie im völligen Kontrast zu seinem monotonen, menschlichen Dasein steht. Sein Leben nimmt allerdings eine unerwartete Wendung, als er auf einen faszinierenden Neuankömmling stößt: einen mächtigen Tigerwandler. Dessen Duft entfacht eine Sehnsucht in Matt, die weit über die Grenzen der Normalität hinausgeht. Durch seinen Charme und eine geschickte Annäherungstaktik gelingt es ihm, das Vertrauen des misstrauischen Wandlers zu gewinnen, doch als er endlich auf den Mann hinter dem Raubtier trifft, trägt dieser Handschellen.

Matt begreift, dass die Umstände deutlich schwieriger sind, als sie zu Anfang schienen, und zwischen all den hohen Mauern und Gitterstäben schwindet seine Hoffnung. Eine glückliche Zukunft mit seinem vermeintlichen Seelenverwandten erscheint nur möglich, wenn er sich zu einem äußerst gewagten Unterfangen entschließt, welches nicht nur ihn, sondern auch seine ganze magische Welt ins Wanken bringt.

 

Mein Eindruck:

Da ich Geschichten über Wandler liebe, musste ich mir auch dieses Buch reinziehen und ich bin schwer begeistert. Ich habe schon viele unterschiedliche Interpretationen gesehen, aber diese hier war trotz kleiner Klischees einfach mal was anderes. Euch erwarten keine Wölfe, kein Omegaverse, keine Rudelordnung, dafür dürft ihr euch aber auf eindrucksvolle Verwandlungen in keine Standardtiere und wundervolle Einblicke aus einer anderen Perspektive freuen. Ich fand die Szenen aus der animalischen Sicht sehr gelungen und ich konnte direkt selbst das Gras unter den Füßen spüren oder die unterschiedlichen Gerüche in der Nase wahrnehmen, das Kopfkino lief jedenfalls auf Hochtouren. Die Handlung selbst nimmt eine ungewohnte Richtung ein, mit der ich nie gerechnet hätte, vor allem, weil ich so etwas wie hier auch in noch keinem anderen Buch gelesen habe. Ich war jedenfalls sehr aufgewühlt und unsicher, was ich nun glauben soll, weswegen das Werk für mich absolut überraschend und unvorhersehbar war. Großes Kompliment ab dieser Stelle für die gelungene Irreführung. Der Schreibstil ist wie gehabt sarkastisch, witzig, explizit, knallhart und fesselnd, weswegen ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hatte. Ein besonderes Highlight für mich waren die Zeichnungen der Protagonisten, welche im Buch enthalten sind, dadurch hatte man nochmal klarere Vorstellungen über die beiden. Generell waren die Charaktere genauso verpeilt, wie irre und genau aus diesem Grund habe ich sie sofort ins Herz geschlossen und unglaublich gerne begleitet. Wer also auf der Suche nach einer Geschichte über Wandler ist bei der alles außer Schema F vorhanden ist, sollte sich hier pudelwohl fühlen (oder katzenwohl?). Der einzige Wunsch meinerseits wäre mehr Zweisamkeit für unsere Kätzchen gewesen, denn ich persönlich hätte noch weitaus mehr davon vertragen. Da aber das Gesamtkonzept stimmig und prinzipiell alles vorhanden war, was ich erwartete (und weitaus mehr), würde ich das nicht als Kritik anmerken, sondern eben als Wunsch. Für mich war jedenfalls genug Action, Aufregung und Irreführung sowie peinliche Momente vorhanden, weswegen in dieser Hinsicht keinerlei Beanstandungen bestehen. In diesem Sinne gibt es von mir eine absolute Empfehlung für diesen gelungenen Ausflug in die Welt der Wandler und ein wohlgemeintes Schnurren. 

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