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Rezension ,,Assistant to the Villain"

Worum geht es?

Gefürchteter Schurke sucht loyale, unerschütterliche Assistentin. Aufgaben: Büro- und Verwaltungstätigkeiten sowie Unterstützung des Teams beim Verbreiten von Angst und Schrecken. Exzellente Bezahlung.

 

Seit fünf Monaten arbeitet Evie Sage nun schon als persönliche Assistentin des im ganzen Königreich Rennedawn gefürchteten Schurken. Inzwischen hat sie sich sowohl an den Anblick abgetrennter Köpfe als auch an die durchdringenden Schreie aus den Folterkammern gewöhnt, die sie erwarten, wenn sie ihrem Boss morgens den Kaffee bringt. Ihrem unverschämt attraktiven Boss, der Evies Herz jedes Mal ein wenig zum Flattern bringt, wenn sie ihm im Büro begegnet. Als sie herausfindet, dass eine Verschwörung gegen den Schurken im Gange ist, ist sie fest entschlossen, ihren Chef zu retten, und entdeckt dabei bisher ungeahnte Talente an sich …

 

Mein Eindruck:

Mich hat das Cover, der Klappentext sowie der Titel von diesem Buch direkt angesprochen, weswegen ich einfach nicht daran herum kam und was soll ich sagen? Für mich war es ein absolutes Monatshighlight und ich bin vollkommen begeistert. Geschichten über Helden und Schurken kennen wir ja alle zu Genüge, aber hat sich schon einmal jemand um die Helfer vom Schurken Gedanken gemacht? Wie in diesem konkreten Fall um die persönliche Assistentin des Schurken? Nein? Dann wird es aber höchste Zeit, oder? Das dachte sich wohl auch die Autorin und liefert uns diese in meinen Augen einzigartige Geschichte, die genauso verrückt ist wie die Figuren selbst und ich habe jede Seite davon geliebt. Unsere Hauptakteure sind eine Nummer für sich und natürlich unglaublich böse *fieses-Gelächter*, aber auch Bösewichte haben ihre Ansprüche, Buchhaltung zu führen oder ihren eigenen verdrehten moralischen Kompass, der uns Normalsterbliche immer wieder aus dem Gleichgewicht bringen würde. Die Assistentin des Schurken Evie Sage gerät nur zufällig in ihre neue Position und ich fand es großartig das wir sie vom ersten Moment des Aufeinandertreffens bis zum großen Finale des ersten Bands begleiten durften, denn so blieben für mich keine Fragen diesbezüglich offen, wie man für solch eine Position besetzt wird. Evie ist eine unglaubliche Protagonistin, die im Laufe der Handlung eine stetige Entwicklung durchmacht und obwohl sie mir auf Anhieb sympathisch war, mochte ich sie am Ende beinahe noch mehr, da sie zu einer Stärke gelangt, die ich ihr persönlich nie zugetraut hätte.

 

Das Buch selbst wird abwechselnd aus der Sicht von Evie und unserem Schurken erzählt, wobei es sehr aufschlussreich war beide Seiten zu erleben, da man so an viel mehr Informationen geriet. Generell fand ich es großartig, wie die Thematik rund um den Bösewicht und seinen Unterschlupf inszeniert wurde, denn solche Einblicke erhält man meiner Meinung nach äußerst selten, was ich nicht verstehe, da es unglaublich viel Spaß machte. So wird das ,,Alltagsgeschäft“ von der ,,bösen“ Seite dargestellt und diese beinhaltet magische Wesen, Unfälle, Magie, Feuer, aber auch Folter, Mord und Tod, auch wenn sich die zuletzt genannten Punkte doch stark in Grenzen halten, sollte man als zartbesaiteter Leser nicht vergessen, dass man hier nicht auf der Seite des ,,Guten“ steht. Warum ich Gut und Böse unter Anführungszeichen setze? Das Buch bietet wie bereits erwähnt ungewöhnliche Blickwinkel und das die Sicht darauf wer wirklich gut und böse ist im Auge des Betrachters liegt ist nur eines von vielen Themen, die hier aufgegriffen werden. Ich konnte mir ehrlicherweise zu Beginn nicht vorstellen, was die Handlung wohl für uns mit sich bringt, aber es geht tatsächlich Schlag auf Schlag und plötzlich war das Buch zu Ende und ich musste feststellen das es sich nicht um einen Einzelband handelte (was ich zuerst geglaubt hatte). Der Schreibstil ist angenehm, mitreißend und lässt einen einfach nicht mehr los, weswegen ich das Werk auch direkt in einem Rutsch durchgelesen habe. Der Sarkasmus, die außergewöhnliche Idee, die liebevoll gestalteten Charaktere mit ihren bewegenden Hintergrundgeschichten sowie die vielen Nebenfiguren und magischen Aspekte haben direkt in mein Herz getroffen und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen. Für mich war einfach alles von der Ersten bis zur letzten Seite stimmig und ich habe selten so eine interessante Storyline verfolgt wie hier, welche jede Menge Liebe für die dunkle Seite sowie Witz und Gefühle beinhaltete. In meinen Augen braucht es viel mehr solcher Geschichten und ich kann diesen Auftakt jedem bedenkenlos weiterempfehlen, der mal was anderes lesen möchte als Helden gegen Schurken.

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